Das ist sozusagen der Einstieg in eine professionelle Karriere als Torwarttrainer*in. Deshalb gibt es dafür einige Zulassungsvoraussetzungen und ein klar vorgegebenes Bewerbungsverfahren für die begrenzten Plätze im Kurs. Die wichtigste Voraussetzung ist:
Du musst schon Erfahrungen als Fußballtrainer*in und auch speziell im Bereich Torwart-Training gesammelt haben. Denn im Leistungskurs wird kein Basic-Wissen vermittelt. Es geht um fachliche Arbeit unter Menschen, die sich in diesem Bereich schon gut auskennen.
Ziel ist es, die gesammelten Erfahrungen der Torwarttrainer*innen mit Fachwissen zu untermauern und das bereits vorhandene Wissen zu vertiefen. Deshalb müssen Bewerberinnen und Bewerber für den Torwart-Leistungskurs entweder eine gültige Trainer B-Lizenz vom DFB haben, oder eine Trainer C-Lizenz in Kombination mit dem Basislehrgang für Torwarttrainer*innen (Die Basislehrgänge werden jeweils vom zuständigen Landesverband organisiert). Und sie müssen nachweisen können, dass sie schon als Torwarttrainerinnen gearbeitet haben.
Außerdem werden für den Leistungskurs ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ein ärztliches Attest über die sportliche Tauglichkeit verlangt. Die Bewerber*innen müssen nachweisen, dass sie Mitglied in einem Verein sind, der selbst zum DFB gehört und sie müssen einen Lebenslauf verfassen, der auch ihren sportlichen Werdegang darstellt.
Zusätzlich müssen sie einen Schiedsgerichtsvertrag mit dem DFB schließen und seiner Satzung zustimmen. Weitere Informationen darüber, wie genau das Bewerbungsverfahren abläuft, findet ihr auf der Website des DFB.
Der Torwart-Leistungskurs wird vom DFB organisiert und hat folgende Schwerpunkte:
Techniken im Detail
Technisch-taktisches Wettkampftraining
Torwartspezifisches Konditionstraining
Trainingsplanung / Wettkampfvorbereitung
Trainingsorganisation
Psyche / mentales Training
Jörg Daniel ist Koordinator und Sportlicher Leiter des DFB-Talentförderprogramms und Trainerausbilder. Er hat das aktuelle System der Torwarttrainer*innen-Ausbildung beim DFB mitgestaltet und hat dafür die besonderen Anforderungen an Keeper im Fußball als Ausgangspunkt genommen: Was die Athletik betrifft, müssen sie vor allem in den Bereichen Schnellkraft, Sprungkraft und Kraft im Arm- und Schulterbereich top ausgebildet sein.
Außerdem müssen sie herausragende koordinative Fähigkeiten haben, müssen im Spiel den ganzen Körper einsetzen und auf beiden Seiten gleich stark sein (Das heißt: Sie dürfen keine “Lieblings-Seite” haben). Der ganz ausschlaggebende Punkt für Keeper ist aber die Psyche. Sie müssen mental stark sein und innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Entscheidung fällen können.
Jetzt wird auch klar, warum es beim DFB eine eigene Torwarttrainer*innen-Ausbildung gibt. Um diese spezifischen Fähigkeiten bei Keepern ausbilden und fördern zu können, muss auch der oder die Torwarttrainer*in ganz besonders geschult werden.
Im Rahmen des Torwart-Leistungskurses werden deshalb für jeden Lehrgang fünf oder sechs Top-Spezialisten eingeladen, die die Ausbildung leiten - zum Beispiel Sportpsychologen oder Athletik-Experten aus der Wissenschaft.
Der Torwart-Leistungskurs kostet etwa 300 Euro und besteht aus 40 Lerneinheiten – Das entspricht einem einwöchigen Lehrgang. Er wird an mehreren Sportschulen in Deutschland angeboten. Wer den Kurs erfolgreich absolviert hat, kann als Torwarttrainer*in bei Amateurmannschaften oder bei den Landesverbänden arbeiten.
Wenn du zusätzlich eine Trainer B-Lizenz hast, kannst du auch im DFB-Stützpunkt eingesetzt werden. Vor allem hast du dann aber ein besseres Verständnis dafür, wie ein erfolgreiches Torwart-Training gestaltet werden sollte.